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Ästhetik und Schönheit – Der Versuch einer Begriffserklärung

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Wort Ästhetik hören?
Ein Jaguar E-Type, eine griechische Göttin, ein Füllfederhalter oder die wohlgeformte Nase Ihrer letzten Liebschaft? Vielleicht ein Möbelstück?
Bauhaus-Möbel sind zum Beispiel so etwas wie ein kleinster gemeinsamer Nenner für Freunde gehobenen Designs: Jeder findet sie geschmackvoll, das Attribut zeitlos ist unumstritten. Wer sich einen Breuer-Sessel oder eine Corbusier-Liege in die Wohnung stellt, gilt ganz sicher als Ästhet.

Wikipedia erklärt:
Ästhetik („Wahrnehmung“, „Empfindung“) war bis zum 19. Jahrhundert vor allem die Lehre von der Schönheit, von Gesetzmäßigkeiten und Harmonie in der Natur und Kunst. Ästhetik bedeutet wörtlich: Lehre von der Wahrnehmung bzw. vom sinnlichen Anschauen. Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne bewegt, wenn wir es betrachten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes. Eine Lehre, die sich nur mit schönen Dingen beschäftigt, heißt Kallistik.

Liegt die Schönheit im Auge des Betrachters?

Auf jeden Fall! Sehen Sie sich mal um in unseren Städten. Auf der einen Straßenseite steht der Altbau mit viel Stuck an der Fassade und gegenüber ein Neubau-Flachdach-Architekten-Haus und am Ende gliedert sich noch eine kleine Bauhaus-Stil-Wohnsiedlung ein. Hier kann man gut erkennen, dass es sehr individuell ist was den Menschen gefällt.

Der soziale Konsens

Man kann allerdings auch anders mit Ästhetik umgehen. Es gibt einen sozialen Konsens, der oft angewendet wird, wenn man sich unsicher ist. Da spielt der Name eine Rolle nicht das Design. Man möchte sich mit schönen Design-Dingen umgeben und dadurch symbolisieren, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehört – Ansehen erlangen.
Oder man ist ganz einfach Stil befreit oder unsicher und muss sich deswegen nach Edelmarken richten. Weiß der Herr Gemahl nicht, welche Handtasche er seiner Frau schenken soll wählt er siegessicher die Louis Vuitton Tasche als zu einem No Name Modell zu greifen, im Glauben, damit nicht viel falsch machen zu können. Hier spielt das Aussehen gar keine Rolle mehr – es ist ja Louis Vuitton. So kann man auch mit Ästhetik umgehen.
Hier wird das Design überstrapaziert und verliert deutlich seinen Reiz. Es tut ihm nicht gut in die Massenproduktion zu gehen und läuft Gefahr im Mainstream unterzugehen.

So geht es den Möbel-Design-Klassikern ja auch. Nehmen wir zum Beispiel den Barcelona Chair… inzwischen steht er in jeder Arztpraxis und Anwaltskanzlei. Die einen sind damit groß geworden, da kann es schon mal sein, dass sich das Design verbraucht. Für die anderen ist es etwas Besonderes, ganz neu also.

Jetzt hängt man wieder an der Definition der Schönheit und Ästhetik. Man kann es in Worten schwer beschreiben - man muss es empfinden. In dem Moment wo Ästhetik auftritt, spürt man sie intuitiv.
Ein Mensch wird auch alt. Da kommt man wieder auf das „verbrauchte Design“ zurück und stellt sich die Frage: Verbraucht sich der Mensch auch? Oder wird er nur immer schöner?
Ein Möbelstück, das in unser aller Augen ästhetisch ist und das uns berührt, kann sich in seiner Wirkung verbrauchen, aber trotzdem bleibt es ja ein schönes Möbel.

Der Unterschied

Dann muss man wiederrum die Begriffe Schön und Ästhetik unterscheiden. Es gibt Dinge, die man als schön empfindet ohne, dass sie ästhetisch sein müssen. Oder etwas kann ästhetisch sein und ist - wie wir gelernt haben - eigentlich hässlich. Kunst-Objekte können zum Beispiel gerne mal eine Trash-Ästhetik darstellen. Stehen aber - durch das in sich geschlossene Werk - durchaus für Ästhetik.

Die Hintergründe

Interessant wird die Ästhetik, wenn man bei dem Objekt hinter die Kulissen schaut. Nehmen wir zum Beispiel einen Nerzmantel. Den kann man rein optisch, von seiner Haptik oder rein vom Material her als sehr schön empfinden. Dann schießen einem aber die Bilder der PETA Organisation durch den Kopf und binnen Sekunden empfindet man den Nerzmantel auf einmal hässlich und hat ein Problem mit ihm, es kann sogar körperliche Reaktionen hervorrufen.

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