Sake – das Elixier der japanischen Seele
Sollten die Profis Sake beschreiben, dann hört sich das in etwa so an:
- Reines Bergwasser durchfließt sanft die Kehle und erfüllt die Seele und den Leib, schöne fruchtige Aromen hinterlassend.
- Dominante Aromen von Pfeffer, grünem Holz, Tabak und dezenter Nelke.
- Zum Auftakt entfaltet sich ein volles Bouquet aus Zeder, Getreide und Röstaromen. Beim ersten Schluck finden sich Noten von Schokolade, Umami, Malz und Leder.
- In der Nase nimmt man angenehme Noten von Litschi und reifer Birne wahr, beim ersten Schluck kommen klare Züge von Erdbeere und Joghurt hinzu.
- Eine leichte Säure harmoniert hervorragend mit dem fruchtigen Charakter. Der erste Schluck ist eine subtile Fruchtsensation, Noten von Birne, Reneclaude, Banane oder Aprikose entfalten sich in einer perfekten Balance.
- Ein Sake mit einem feinen Umami-Aroma, Noten von Orange, Toffee und Karamell runden dieses einmalige Geschmackserlebnis ab.
Die Kunst der Herstellung
Wasser, Reis, Hefe und Koji (Pilze) sind die Grundzutaten des Reisweins und bestimmen seine Qualität. Um den Reis für den Gärprozess vorzubereiten, werden die Reiskörner zunächst poliert. Nach dem Polieren wird der Reis gewaschen, um die Rückstände des Reismehls zu entfernen, und in Wasser eingeweicht. Er wird gedämpft, wodurch er eine feste Oberfläche und einen weichen Kern erhält. Der Gärprozess wird durch die Zugabe des Koji-Pilzes eingeleitet. Nach einigen Tagen erhält man fermentierten Reis, der wiederum mit gedämpftem Reis, Hefe und reinem Wasser (die Endqualität des Sake, hängt von der Qualität dieser Zutaten ab) vermischt wird und so die erste Maische bildet.
Die Herstellung von Sake ist auch heute noch eine feinfühlige und aufwendige Angelegenheit.
Sake, eine Getränkekategorie für sich
Wein, Bier, Likör? Man kann es nicht so genau sagen. Was die zahlreichen Geschmacksnuancen angeht, ist der Sake tatsächlich am ehesten mit Wein vergleichbar. Die Gärungs- und Fermentierungsprozesse sowie die Zugabe von Hefepilzen, die zur Herstellung nötig sind, erinnern jedoch mehr an Bier. Tatsächlich ist Sake in Japan ein Oberbegriff für alkoholische Getränke – und der Reiswein, den wir mit Sake meinen, ist im Japanischen der „Nihon-Shu“. Am bekanntesten hierzulande dürfte die Gattung „Futsu-Shu“ sein, der gängige Standard Reiswein, am ehesten mit hiesigem Tafelwein vergleichbar. Er macht etwa 80% der gesamten Sake-Produktion Japans aus. Er ist preiswerter und kann schneller hergestellt werden, da er teilweise mit zusätzlichem Alkohol versetzt wird. Als „Tokutei Meishoshu“ bezeichnet man Premium-Sake-Sorten, die mit besonders hochwertigem Reis in aufwendigen Verarbeitungsverfahren hergestellt werden. Auch hier darf Alkohol zugesetzt werden, die Menge ist jedoch sehr gering und streng reglementiert.